Ein kurzer Versuch
Kürzlich bin ich auf die Idee gekommen, das Display meines iPhones als improvisierten Leuchttisch zu verwenden. Ich muss hier gestehen, dass die Faulheit die Mutter des Gedankens war. Ich hatte einfach keine Lust die Durchlichteinheit des Scanners herauszukramen und diese zu montieren. Alles nur um ein einzelnes Negativ einzuscannen, damit ich es besser betrachten kann. So kam die Idee mit dem iPhone. Betrachten selbst ist kein Problem, denn dafür braucht man nur die Lichtquelle, aber mich interessierte auch, ob es sich zum Digitalisieren eignet.
Der Test zum Leuchttisch
Meine Versuchsanordnung bestand aus meinem Smartphone, bei dem ich eine weiße Seite eines .pdfs aufrief um eine gleichmäßige weiße Ausleuchtung zu erzielen. Ich legte das Negativ (in diesem Fall samt Schutzhülle) auf das Display und fotografierte es ab. In der Nachbearbeitung mit Photoshop wurde das Bild umgekehrt, sodass es als Positiv sichtbar wurde. Dann waren noch einige kleine Korrekturen mit Silver-Effex 2 (Nik-Filter) und der perspektivischen Verzerrung an der Reihe. Meist bleibt einem das Entzerren bei Freihandaufnahmen leider nicht erspart.
Das Ergebnis
Das Resultat sieht gar nicht mal so schlecht aus. Doch bei näherer Betrachtung wird ein sehr feiner Raster sichtbar, der mit freiem Auge am Telefon nicht erkennbar ist. Diese matrixartigen Linien stammen vom Display und sind erst durch die Vergrößerung am Bildschirm zu sehen.
Um diese störenden Artefakte zu verhindern, erinnerte ich mich an Diabetrachtungsgeräte, die immer eine Mattscheibe zwischen Lichtquelle und Objekt aufweisen. So beschloss ich einen Diffusor zwischen Display und Negativ zu legen. Am besten wäre für diesen Zweck eine Opalglasscheibe oder ähnliches, das nicht zu viel Licht schluckt. Da ich keine zur Hand hatte, wählte ich eine matt-transparente Kunststofffolie, die für diesen Versuch reichen sollte.
Fazit
Das iPhone eignet sich, so verwendet, als Notleuchttisch. Zur erweiterten Fragestellung ist zu bemerken, dass es auf diese Art und Weise möglich war, improvisiert ein Negativ zu „digitalisieren“. Aber, um wirklich brauchbare Ergebnisse zu erzielen, kommt man um einen richtigen Scan nicht herum. Da man sich das Entzerren und einige andere Nachbearbeitungen erspart, braucht es auch nicht länger.
Einen Versuch war dieses Experiment aber auf jeden Fall wert.